Die Geschichte des Judo
Männerturnverein Leck von 1889 e.V.
K a m p f s p o r t
Judo - der sanfte Weg
Judo ist heute auf der ganzen Welt verbreitet. Die Zahl der aktiven Judoka – so nennt man die Judosportler – beträgt etwa 7 Millionen,
davon allein vier Millionen Japaner, die Erfinder des Judo. Dieser Sport hieß ursprünglich Jiu Jitsu, eine Selbstverteidigung, wie sie
im Kampf auf Leben und Tod gebraucht wird. Das hierauf basierende Judo wird heute nach dem System des KODOKAN - Judo -
Instituts in Tokio seit der Begründung durch Jigoro Kano im Jahre 1882 weltweit betrieben. Nach den dort entwickelten Grundlagen
unterscheidet sich durch die herausnahme aller gefährlichen Würfe, Hebel und Griffe das heutige Judo vom Jiu Jitsu der alten Zeit.
Mit Hilfe des Judo kann man sich natürlich auch in einer Notwehrsituation verteidigen. Judo ist jedoch ein Kampfsport, der mit
Karate, Kung Fu, Taekwondo, Jiu Jitsu, Aikido u.a.m. nicht viel gemeinsam hat. Von Namenhaften Pädagogen und Ärzten wird Judo
als eine vielseitige und gesunde Sportart empfohlen. In der Statistik der Sportunfälle nimmt der „Sanfte Weg“, wie Judo vom Japanischen
ins Deutsche übersetzt heißt, einen Platz im unteren Feld aller Sportarten ein.
Wer Judo als Kampfsport oder aber als Ausgleichssport ausüben will, entscheidet dies selbst nach Neigung, Talent und Alter, wobei es
keine spezielle Altersgrenze hierfür gibt. Judo ist für Kinder und Erwachsene beider Geschlechter gut geeignet und kann, einmal
begonnen, bis ins hohe Alter hinein ausgeübt werden. Es sind sogar Einzelfälle bekannt, dass noch 80jährige regelmäßig aktiv auf der
Judomatte trainieren.Bei Kindern liegt das beste Einstiegsalter bei etwa 7 bis 8 Jahren. Seit vielen Jahren sind auch Mädchen und Frauen
aktiv am Judo beteiligt, bis hin zu Weltmeisterschaften wie bei den Männern.
Judo wird in Stand- und Bodentechniken unterteilt. Die Standtechniken umfassen eine große Anzahl unterschiedlicher Würfe und Griffe,
die Bodentechniken ausschließlich Griffe wie Haltegriffe, Armhebel und Würgegriffe. Sämtliche Judotechniken verwirren Anfänger
zunächst mehr durch die vielen japanischen Bezeichnungen als durch die zu erlernenden Techniken selbst. Aber im Laufe der Zeit bleiben
Begriffe wie z.B. „Sasae tsuri komi ashi“ oder „yoko shiho gatame“ haften, ohne dass japanische Vokabeln gebüffelt werden müssen.
Der Judosport wird im Judogi (Judoanzug) ausgeübt. Er besteht aus einer weisen oder blauen Jacke, die mit dem Judogürtel zusammen
gehalten wird und einer langen Hose. Das Material besteht aus stabilem, reißfesten Baumwollgewebe Der Judoka hat zunächst
Fallübungen zu lernen, die zum gegenseitigen Werfen unbedingt beherrscht werden müssen. Nach fleißigem Training und Erreichen eines
vorbestimmten technischen Standes ist die Möglichkeit gegeben, an einer Gürtelprüfung teil zu nehmen. Die bei allen japanischen
Kampssportarten üblichen Graduierungen haben stark zu deren Verbreitung beigetragen. Haben doch Sportler, die bei den Meisterschaften
keine spektakulären Wettkampferfolge erzielen – und das ist die überwiegende Mehrheit – durch Gürtelprüfungen die Möglichkeit, ihre
Fortschritte sichtbar zu demonstrieren.Im Judo durchläuft man eine Reihe von Stufen – vom Anfänger über den Fortgeschrittenen zum
Meister. Während die Judomeister schwarze Gürtel tragen, zeigen die Gürtel der sogenannten Schülergrade anfangs helle, dann immer
dunklere Farben. Die Reihenfolge: weiß, gelb, orange, grün, blau und braun. Judoka bis zum 13. Lebensjahr tragen auch noch
Zwischengurte in den Farben: weiß/gelb, gelb/orange und orange/grün. Es folgen 10 Meistergrade vom 1. bis zum 10. Dan. Die höchsten
Dangrade werden äußerst selten und erst nach sehr vielen Jahren erreicht. So haben z.B. international erfolgreiche Judokämpfer nicht
unbedingt einen hohen Dan-Grad. Die Trainingsformen beim Judo gruppieren sich in: Kata (vorbestimmte Übungsfolge),
Randori (Übungskampf ohne Bewertung) und Shiai (Wettkampf nach festen Regeln).
Das erstrebenswerte Ziel eines jungen Judoka ist stets der Wettkampf. Hier kann der Kämpfer sein ganzes technisches Können beweisen.
Die drei Übungsformen begleiten den Judoka im gesamten Judoleben, mag er auch eine Zeitlang sein Hauptaugenmerk auf eine der drei
Formen legen. Jedoch ist das gesamte Gebiet des Judo so umfangreich, dass selbst Beherrscher dieser Sportart nie alle technischen
Möglichkeiten ausschöpfen können und immer wieder einiges dazu lernen. Japanische Verhältnisse sind nicht ohne weiteres zu kopieren.
Die Europäer legen aber dennoch auf das japanische Zeremoniell beim Judo besonders großen Wert. Dabei gibt man sich zeitweise
„überjapanisch“ in den Dojos (Trainingshalle). Eine Judo-Etikette ist der asiatische Gruss (Rei) - die Verbeugung - und wird vor und nach
dem Training, dem Wettkampf und beim Betreten und Verlassen des Dojos ausgeführt. Es gilt als Ausdruck des gegenseitigen
Respektierens des Partners und Achtens der Regeln und dass man alle Gedanken nur auf Judo konzentriert.
Mädchen und Jungen, die an der Ausübung des Judo Interesse haben, können diesen Sport beim MTV Leck betreiben. Im Gymnastikraum
der Grundschule An der Linde steht eine ständig ausgelegte Mattenfläche von 110 qm zum Training zur Verfügung.
Die Judosparte „ASAHI“ besteht z.Z. aus ca. 25 Kindern und Jugendlichen.
Trainiert wird dienstags und donnerstags jeweils von 17.30 bis 19.00 Uhr.
Weitere Auskünfte erteilen Spartenleiter Dietmar Degner oder Übungsleiter Jürgen Bohlmann
während des Trainings oder telef. unter 04662 2841 bzw 04662 70833.